An alle Eltern, Großeltern und werdenden Eltern:
Macht Euch stark für Eure Hebammen.
Stand 15. Februar: Ab Sommer 2015 haben
Hebammen in Deutschland keine Haftpflichtversicherung mehr. Für die Hebammen bedeutet dies das
BERUFLICHE AUS, denn ohne Versicherung dürfen sie nicht arbeiten. Wir müssen jetzt laut werden und unsere Hebammen retten! (Update vom 17.2.)
Am
27. März 2014 ist Gesundheitsminister Gröhe
100 Tage
im Amt. Im Koalitionsvertrag wurde dank einer großen Kampagne auf
Change.org die Sicherung "einer angemessenen Vergütung" von Hebammen
festgeschrieben. Jetzt reden wir nicht mehr von "Vergütung". Wir reden
von der
Existenz der Hebammen!
Wieso ich mich als Elternteil engagiere? Nun... Ich
habe vor einem Jahr in einem Geburtshaus unsere Tochter geboren. Meine
Hebamme war vom Beginn der Schwangerschaft bis zum Ende der Stillzeit
nur für mich da und ich spüre bis heute eine tiefe Verbundenheit und
Dankbarkeit gegenüber dieser wunderbaren Frau. Ich freute mich sehr über
die wohnliche Nähe zum Geburtshaus und auf eine zweite Geburt dort.
Doch das Geburtshaus hat inzwischen nach 12jährigem Bestehen
geschlossen. Grund: In Deutschland als Hebamme zu arbeiten, ist
unwirtschaftlich.
Hebammen sind per Gesetz dazu verpflichtet eine
Haftpflichtversicherung abzuschließen. 2004 zahlten sie noch
500 Euro Haftpflichtprämie im Jahr. In den letzten zehn Jahren sind die Kosten um das
Zehnfache
gestiegen. Bei einem durchschnittlichen Stundenlohn von 8 Euro lohnt es
sich nicht mehr, Geburtshilfe anzubieten. Seit 2010 haben sich ungefähr
20 Prozent der Hebammen aus der Geburtshilfe verabschiedet. Für
werdende Familien bedeutet das: Ihre Grundversorgung wird nicht mehr
flächendeckend gewährleistet, das Menschenrecht auf freie Wahl des
Geburtsortes verletzt.
Im Juli 2014 soll die Haftpflichtprämie für Hebammen erneut um 20 Prozent erhöht werden. Ganz aktuell haben wir erfahren, dass es für Hebammen ab 1.7.2015 keinen Versicherer
innerhalb der Verbände geben wird, wodurch nur noch die Allianz übrig
bleibt, die jetzt schon unbezahlbar ist und zu der auch nur die Hebammen
wechseln dürften, die schadensfrei sind. Die Situation hat sich
dramatisch zugespitzt!
Die Hebammen in den Kliniken und insbesondere die
Beleghebammen
arbeiten ebenfalls unter widrigen Bedingungen, was in der Diskussion um
die außerklinische Geburtshilfe unterzugehen droht. Unsere Sorge gilt
ALLEN Hebammen, die sich für uns Frauen, für eine 1:1-Betreuung und eine
natürliche Geburt stark machen.
Wir fordern Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe hiermit
auf, das Koalitionsversprechen zu halten und bis dahin eine Lösung für
die Haftpfpichtproblematik zu finden. Sie muss für alle
Hebammen und Geburtshäuser tragfähig sein, damit Frauen und Familien ihr
Menschenrecht auf freie Wahl des Geburtsortes wahrnehmen können und
eine flächendeckende Versorgung mit Hebammenhilfe gewährleistet ist.
Der Deutsche Hebammenverband e.V. hat 2010 die erste Petition ins Rollen gebracht.
2013 ist schließlich Anke Bastrop als Mutter den nächsten großen Schritt gegangen, indem sie durch ihre
Online-Petition
auf die weiterhin bestehenden Missstände aufmerksam gemacht hat und die
Politiker mit Hilfe tausender Unterschriften dazu bewegte, die
Hebammensituation in den Koalitionsvertrag aufzunehmen. Jetzt geht es
darum, unsere Vertreter in der Politik beim Wort zu nehmen. Lieber Herr
Gröhe, wir bitten Sie eindringlich uns zu unterstützen und eine
Neuregelung der Haftpflichtprämien herbeizuführen.
Ihre Überzeugungen machen uns Hoffnung:
„Als überzeugter Familienmensch setze ich mich mit Nachdruck dafür ein, unsere FamiIien nach Kräften zu unterstützen.“
„Es geht um die unveräußerliche Würde eines jeden Menschen, den
Zusammenhang von Freiheit und Verantwortung sowie um den Anspruch der
Menschen auf Gerechtigkeit und Solidarität. Es geht um den Einsatz für
Frieden und die Bewahrung der Schöpfung."
„Daher halte ich es für erforderlich, unsere solidarischen sozialen
Sicherungssysteme so weiter zu entwickeln, dass sich auch kommende
Generationen auf sie verlassen können.“
Ich bitte Sie, diese Petition zu unterstützen.
Sie unterstützen damit ihre Töchter, ihre Enkelin, ihre Freundin, alle
Frauen, die eine selbstbestimmte Geburt haben möchten. Sie
unterschreiben im Sinne aller Kinder, die ein Recht darauf haben, in
Ruhe geboren zu werden. Sie unterschreiben den Fortbestand dieser
Gesellschaft.
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Twitter an Hermann Gröhe:
https://twitter.com/groehe
Facebook an Hermann Gröhe:
https://www.facebook.com/groehe
Diese Petition wird unterstützt von den folgenden Vereinen:
Greenbirth e.V.
HappyBirthday - Gemeinsam für eine selbstbestimmte Geburtskultur e.V.